HISTORISCHES BEUEL – BEDEUTUNG DER STRAßENNAMEN

Hier erfahren Sie Details zu der Bedeutung und der Historie vieler Straßennamen in Beuel.

KREUZSTRAßE

Die Kreuzstrasse ist eine kurze Straße, die etwas nördlich der Ortsmitte von Beuel liegt. Sie wird im Süden begrenzt vom Kreisverkehr in der Friedrich-Breuer-Straße und im Norden mündet sie in die St. Augustiner-Straße. Einmündende Straßen sind auf der rechten Seite die Herbert–Rabius-Straße, auf der linken Seite die Combahnstraße.

Die Geschichte der Kreuzstraße ist interessant. Allein der Name gibt schon Rätsel auf. Sie hat diesen nicht von dem Kreuz, das Ecke Kreuzstraße/Combahnstraße steht; es wurde erst 1954 dort hin gestellt.

Der Beueler Heimatforscher Johannes Bücher fand im Adressbuch von 1893 schon die Bezeichnung Kreuzstraße, allerdings im Lagebuch von 1858 heißt sie noch Kölnischer Graben. Dazu fand Bücher heraus, dass sich hier ein Wassergraben befand, der aus der Neustraße kam.

Bücher vermutet, dass wohl ursprünglich die in südlicher Richtung verlaufende Neustraße auch Kreustraße hätte heißen sollen, sodass diese Straße dann die ursprüngliche Wilhelmstraße „gekreuzt“ hätte.
Für die angedachte Verbindung dieser Straßen spricht auch die Tatsache, dass schon 1824 die Flur 18 (Kreuzstraße) „Am Graben“ hieß und die Neustraße „Grabenweg“. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass bis 1802 die Kreuzstraße Kur-Kölnisches und die Neustraße bergisches Territorium war. Es stellt sich wohl die Frage, ob unterschiedliche Hoheitsgebiete eine Straßenbezeichnung führen können?

In der Kreuzstraße liegt der Pfarrfriedhof von Beuel. Die Beueler mussten früher in Vilich ihre Toten bestatten. Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück kaufte die Pfarrgemeinde zunächst ein Grundstück an der Ringsraße, das aber wegen Hochwassergefahr nicht geeignet war. Der Kaufmann Jakob Gilles schenkte darauf hin der Kirchengemeinde ein 4.4 Hektar großes Grundstück, auf dem der heutige Pfarrfriedhof angelegt wurde.

Weiter beachtenswert sind die vier Häuser, Ecke Kreuzstraße Combahnstraße. Sie stammen aus dem Jahre 1907, besitzen Putzfassaden und unterschiedliche historische Stuckornamente. Sie stehen unter Denkmalschutz.-Die Beueler haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass sich das Postamt hier befindet, seit es in den 70iger Jahren aus der Friedrich-Breuer-Straße auszog.

Ende der 80iger Jahre wurden die Gärten der Häuser auf der rechten Seite der Kreuzstraße nordöstlich hinter der Post als Baugelände erschlossen. In der neu entstandenen Herbert-Rabius-Straße entstanden große Bürokomplexe. U.a. siedelte sich dort die Staatsanwaltschaft Bonn an.

Quelle: General Anzeiger vom 16.07.1984