HISTORISCHES BEUEL – BEDEUTUNG DER STRAßENNAMEN

Hier erfahren Sie Details zu der Bedeutung und der Historie vieler Straßennamen in Beuel.

PÜTZCHENS CHAUSSEE

Blicken wir zunächst einmal auf den Namen dieser Straße.

Der Begriff „Pütz“ kommt von dem lateinischen Wort „puteus“ für Brunnen. Unser Heimatforscher Johannes Bücher geht in seiner Enzyklopädie noch einen Schritt weiter und sagt: „P ö t z – P ö t z j e (Ziehbrunnen mit tiefem Schacht)“, „der einzige Ort, an dem es z. B. in Holtorf Wasser oder in Pützchen Neuigkeiten zu erfahren gab“.

In unserem Dialekt wird für die Verkleinerung eines Substantivs oft „chen“ angehängt. So könnte der Name Pützchen entstanden sein. Doch wie kommt es zu dem Begriff „Chaussee“. „Das Wort Chaussee wurde mit der Bauweise im 18. Jahrhundert aus dem französischen ‚chaussée’ entlehnt, welches seinerseits auf das galloromanische via calciata zurückgeht und ‚Straße mit fest gestampften Steinen’ bedeutet“ (Quelle: Wikipedia freie Enzyklopädie).

Die heutige Pützchens Chaussee gibt es in dieser Länge erst seit dem Ratsbeschluss vom 18.07.1967. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Hardtstraße, die vorher nach Niederholtorf führte in die Pützchens Chaussee integriert. So wurde sie zu einer zentralen Straße in Beuel. Die Ortsteile Beuel, Vilich, Pützchen und Niederholtorf profitieren von ihrer günstigen Lage.

Von Beuel in Richtung Siegburg, an der Kreuzung Siegburger Straße und Pützchens Chaussee, beginnt auf der linken Seite Neu-Vilich, mit einer Ende der neunziger Jahre entstandenen schönen Wohnsiedlung, deren Verbindung zur Pützchens Chaussee durch die Straße „Am Langen Graben“ geschieht. Ein Supermarkt und die Rückseite der Häuser der Siegburgerstraße verleihen dieser Straße Wohncharakter.

Nach Unterquerung der Autobahn beginnt das „fromme“ Pützchen. Wir finden in der Karte Straßen wie „Am Herz-Jesu-Kloster“, „Karmeliterstraße“, „Adelheidisplatz“ und noch viele andere, die auf das Wirken der Äbtissin Adelheid hinweisen. Nach den Märtyrern Sebastianus und Modestus sind zwei weitere einmündende Straßen benannt.

Die Marktstraße, die am St. Adelheid- Brunnen auf die Pützchens Chaussee trifft, weist auf das Geschehen an Wallfahrtstagen hin. In sie wurde mit Ratsbeschluss von 18.04.1955 die Kirchstraße integriert, die von Bechlinghoven bis zur Schule führte. Heute führt die Marktstraße nicht nur zu Pützchens Markt in den Festwiesen, sie ist selbst schon Pützchens Markt.

Wenn die Pützchens Chaussee den Weg „Rosenbach“, dessen Ursprung sich mit Sicherheit nicht feststellen lässt (Rosenbäumer Bach – An der Rosenbach) aufnimmt, hat sie die Industriebahn, die vom Beueler Bahnhof bis in den vorderen Westerwald führte, überquert. Wandert oder fährt man weiter erreicht man den Staatsforst.

Er weist einen schönen Waldwanderweg rund um den Hardtweiher auf. Es gibt die Hardthütte zum Ausruhen und im Nordosten den Holzlarer See. Hier hat der Alaunbach seinen Ursprung. Ab der Kreuzung mit der Oberkasselerstraße heißt die Pützchens Chaussee Löwenburgburgstraße, und hat damit den Ortsteil Niederholtorf erreicht.