DAS HEIMATMUSEUM – EXPONATE MIT GESCHICHTE

Willkommen beim virtuellen Rundgang mit Exponaten des Heimatmuseums Beuel.

DAS SAUERKRAUTFASS

Suure Kappes – Die Vitaminbombe des Winters

Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
dass sie von dem Sauerkohle
eine Portion sich hole, wofür sie besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt.

Wilhelm Busch kannte das Sauerkraut, Griechen und Römer kannten es.

Hildegard von Bingen empfahl es. Klostergärten und Klosterküchen kultivierten es. Die chinesische Mauer wäre ohne Sauerkraut nicht gebaut und die ferne Welt nicht entdeckt worden. Liselotte von der Pfalz liebte es. Ludwig II von Bayern aß es mit Hecht, Fasan oder Wachteln.

Die Deutschen werden abfällig als Sauerkrautfresser (Krauts, im 1. Weltkrieg) bezeichnet und das Kraut gilt im Ausland als deutsches Nationalgericht, obgleich es sich auf unseren Tellern ziemlich rar gemacht hat, denn der Verbrauch liegt in Frankreich und Amerika erheblich höher.

In der Vorratsküche des Museums steht ein altes Sauerkrautfass mit einem dicken Stein zum Beschweren des Krauts. Auch Krauthobel und Stampfer sind zu sehen. Es ist aber auch ein moderner Topf vorhanden, der sich für die eigene Sauerkrautherstellung perfekt eignet.

Rezept zur Sauerkrautherstellung in Kurzfassung:

Weißkohl mit dem Gemüsehobel in Streifen schneiden, in den Topf schichtweise geben und jede Schicht mit Salz und Gewürzen (Kümmel, Lorbeer oder Wacholder) kräftig mit einem Stampfer durcharbeiten, bis Flüssigkeit ausgetreten ist. Die Flüssigkeit sollte den Kohl gut bedecken.

Ist die gewünschte Kohlmenge erreicht, Kohlblätter auflegen und mit den Beschwerdesteinen abdecken. Salz mit Wasser aufkochen und in die Wasserrinne geben. Topf an einem dunklen und kühlen Ort circa 6 Wochen ruhen lassen. Dann ….guten Appetit!

Inke Kuster

Quellen:

Wilhelm Busch: Max und Moritz. Zweiter Streich

wikipedia