DAS HEIMATMUSEUM – EXPONATE MIT GESCHICHTE

DIE BÖLLER- ODER SALUTKANONE

Mit Kanonen dieser Bauart pflegten hochrangige Besucher bei ihrem Besuch von der Stadt begrüßt zu werden. Wegen ihrer kompakten Form nannte sie der Volksmund „Katzeköpp“. Militärisch hatten sie keine Bedeutung und dienten ausschließlich den Feierlichkeiten – daher auch der Name „Salutkanone“.

Soweit uns heute bekannt, kamen sie in Bonn zum Einsatz als Napoleon am 06. November 1811 die Stadt besuchte und auf die rechte Rheinseite überwechselte. Bei diesem Besuch ritt er auf den Finkenberg, um dort eine Festung errichten zu lassen. (Der Plan wurde aber verworfen.) „Unter dem Krachen der Geschütze, dem Geläute der Glocken und den Vivatrufen des äußerst zahlreich versammelten Volkes fuhr er zum Belderbuscher Hof, wo er das Frühstück einnahm.“

Zu einem weiteren Einsatz kam eine Salutkanone am 4.August 1813, als Napoleons Gemahlin, die Kaiserin Marie Louise von Österreich, auf einem Schiff Bonn passierte.

Unsere Kanone ist datiert aus dem Jahr 1889 und lagerte lange Jahre im städtischen Archiv bis der Archivar des Heimat-und Geschichtsvereins Johannes Reuter sie dort wiederentdeckte und sie der Sammlung des Heimatvereins übergeben konnte.

Hans Paul Müller