DAS HEIMATMUSEUM – EXPONATE MIT GESCHICHTE

Willkommen beim virtuellen Rundgang mit Exponaten des Heimatmuseums Beuel.

DER GRABSTEIN VON 1665 IM MUSEUMSHOF

Für wen dieser Grabstein aufgestellt wurde, steht auf dem Stein. Woran der Mensch gestorben ist, wissen wir nicht. Aber das Sterbedatum, November 1665, macht uns aufmerksam auf eine fürchterliche Zeit im Bonner Raum, denn 1665/1666 herrschte die Pest. Von der Gesamtbevölkerung starben etwa 30 %.

Schon zu Beginn des Jahres 1665 wurde die Pest befürchtet; durch Gebete und Wallfahrten sollte sie abgewendet werden. Die Wallfahrten auf den Kreuzberg wurden mit Beginn des Jahres 1666 unterlassen, da in Poppelsdorf die Pest schrecklich wütete. An diese furchtbare Seuche erinnert in Poppelsdorf ein großes Kreuz, dass der Hofgärtner Lenné aus Dankbarkeit für die Errettung von der Pest errichten ließ.

Um die Pflege der Kranken kümmerten sich die in Bonn ansässigen Orden, besonders die Kapuziner und die Minoriten, die auf ihrem Gelände „Pesthäuser“ einrichteten und dann selber bei der Pflege starben. Die Armen starben sowieso.

Für die Reichen galt: Fliehe schnell, weit und komm spät zurück. Sie kennen noch das Spiel „Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann… dann laufen wir…“?

Die Äbtissin vom Damenstift Dietkirchen verließ mit ihren Stiftsdamen das Stift und blieb 1 Jahr in Sechtem. Alle zurückgebliebenen Mägde, Knechte und Kinder starben.

Haben Sie Ihrer Braut auch einen Diamantring zur Verlobung geschenkt? Nicht nur Kräuter, auch ein Diamant sollte vor der Pest schützen.

Inke Kuster