DAS HEIMATMUSEUM – EXPONATE MIT GESCHICHTE

Willkommen beim virtuellen Rundgang mit Exponaten des Heimatmuseums Beuel.

FÜRS KLEINE UND FÜRS GROßE GESCHÄFT

„In der Gesellschaft nicht geehrt,
doch wer ihn braucht, erkennt den Wert.“

Er wurde gebraucht, als die Toilette noch außerhalb des Hauses zu finden war. Stellen Sie sich vor, sie müssten mitten in der Nacht die steile Treppe im Fachwerkhaus mit einem offenen Licht hinuntergehen, vielleicht auch noch im Winter. Da war doch der Nachttopf unterm Bett ein hilfreicher Gegenstand.

Nachts benutzt, am Morgen entleert, aber nicht immer zur Freude aller, denn im Mittelalter wurde der Inhalt häufig aus dem Fenster entleert – der Segen kam von oben. Dieser Topf, auch Pisspott genannt, war eine stete Geruchsbelästigung und ein Infektionsherd, da er häufig nur entleert, aber nicht gereinigt wurde.

Es gibt bildschöne Töpfe, die auf Auktionen höchste Preise erzielen. Die Museumstöpfe sind dagegen bescheiden. Das Ende der Topfzeit wurde eingeläutet, als Königin Viktoria 1866 das erste WC auf Schloss Ehrenberg in Deutschland installieren ließ. Benutzt wurde der Nachttopf aber noch lange, denken Sie an Krankenhäuser, an die Schüssel und den Nachtstuhl mit der Frage: „Hatten Sie Stuhlgang?“

Inke Kuster

Quelle: www.br.de: Klo-und Toiletten-Kulturgeschichte